Studierendenrat der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Unsere Veranstaltungen & Veranstaltungen, die wir unterstützen

Als neu gewählte Mitglieder des Gleichstellungsreferats arbeiten wir gerade sehr fleißig an neuen Veranstaltungen im Sommersemester 2023 und freuen uns auf euer zahlreiches Kommen!

Eure Gleichstellungsreferent*innen


Archiv

TEXTRIX

Die Veranstaltungsreihe TEXTRIX des Stammtisches der SWIP (Society of Women in Philosophy) geht in die zweite Runde, diesmal vom 10. – 12. Juni als Blockveranstaltung und weiterhin digital. Alle Infos zu den Themen sowie zur Anmeldung finden sich im Flyer.

gesellschaft*macht*geschlecht 2020

Sterilisation bei Frauen

Vortrag von Susanne Rau am 04.12.2020, 18:00 Uhr

Susanne Rau ist 1. Vorsitzende des Vereins Selbstbestimmt steril e.V., der über Möglichkeiten der Sterilisation von Frauen bzw. Personen mit Uterus aufklärt und sich für reproduktive Selbstbestimmung einsetzt. Die Tubensterilisation ist als Verhütungsmittel in Deutschland eher unbekannt und gesellschaftlich wenig akzeptiert – im Gegensatz zur Vasektomie, der Sterilisation von Personen mit Hoden. Gerade für jüngere und/oder kinderfreie Frauen ist diese Option besonders schwer zugänglich, denn nur wenige Gynäkolog*innen führen die Operation unabhängig von Alter und geborenen Kindern durch. Hier wirken sich gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, die Erfüllung der Mutterrolle, verweigerte Selbstbestimmung aufgrund des Alters uvm. konkret auf Lebensrealitäten aus. Der Vortrag soll Fakten zur Sterilisation in Deutschland vermitteln, über Schwierigkeiten aufklären und Unterstützungsmöglichkeiten am Beispiel der Arbeit des Vereins aufzeigen.

Gefährlich anschlussfähig. Antifeminimus im Kontext rechter Allianzen und diskursiver Verschiebungen

Vortrag von Tanja Gäbelein am 09.12.2020, 18:00 Uhr – gefördert durch das Gleichstellungsbüro der FSU Jena

Geschlecht und Sexualität sind politische Kampffelder, in denen sich Auseinandersetzungen um gesamtgesellschaftliche Hegemonie kristallisieren. Im Ringen um Diskursmacht und Deutunghoheit formiert sich in den vergangenen Jahren zunehmend eine breite Allianz des konservativen bis extrem rechten Spektrums in der Abwehr eines omnipotent verstandenen „/G/ender“. In dem Vortrag wird zunächst geklärt, was unter dem Begriff „Antifeminismus“ zu verstehen ist. Anschließend werden verschiedene Akteur*innen und Argumentationsformen des modernen Antifeminismus beleuchtet und auf ihre gesellschaftliche Anschlussfähigkeit hin befragt.

Tanja Gäbelein ist Politikwissenschaftlerin und freie Referentin aus Berlin. Sie ist Mitglied des Netzwerks „Feministische Interventionen und Perspektive gegen die (extreme) Rechte“ und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Antifeminismus, der Neuen und christlichen Rechten sowie mit der Partei „Alternative für Deutschland“.

Careless society: Sorgearbeit in Zeiten der Pandemie

Vortrag von Dr. Tine Haubner am 10.12.2020, 18:00 Uhr

Die geschlechtshierarchische Verteilung von Sorgearbeit ist seit Jahrzenten zentrales feministisches Anliegen und wird insbesondere im Kontext der internationalen Care-Forschung behandelt. Sorge- oder Care-Arbeit meint Arbeitstätigkeiten, die in bezahlter oder unbezahlter Form auf die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse abzielen, wie Kindererziehung, Hausarbeit, Therapie oder Pflege. Diese Arbeitstätigkeiten sind für jede Gesellschaft unverzichtbar (Stichwort „systemrelevant“) und mit enormen Belastungen verbunden, leiden jedoch unter geringer Anerkennung und Entlohnung. Den Großteil dieser Arbeiten leisten nach wie vor Frauen. Mit der Zunahme weiblicher Erwerbsbeteiligung, sozialstaatlichem Strukturwandel und demografischen Veränderungen gehen seit Jahrzehnten zunehmende Versorgungslücken mit Sorgearbeit einher, die in der Forschung als "Krise sozialer Reproduktion" gerahmt werden. Die aktuelle Corona-Krise lässt die damit verbundenen Krisenerscheinungen verstärkt zutage treten: Die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften werden kritisiert, im Privaten findet durch die Umstellung auf Home-Office oder Kurzarbeit eine Neuaushandlung der Arbeitsteilung statt und (weibliche) Angehörige werden einmal mehr mit der Pflege allein gelassen. Um die gesellschaftlichen Ursachen dieser Problemfelder im Bereich der Care-Arbeit, die sich durch die aktuelle Krise verschärfen, soll es im Vortrag gehen.

gesellschaft*macht*geschlecht 2019

Aktionstage vom 11. November bis 30. November 2019

Innerfeministische Debatten sind komplex, polemisch, tiefgründig, witzig, manchmal zusammenführend, manchmal spaltend. Um sie zu verstehen, um zu verstehen, warum sich gerade wieder wer mit wem streitet, um zu verstehen, warum die eine Position mit der anderen vielleicht nicht ganz so einfach überein zu bringen ist, braucht es Überblick und Einblick. Daher wollen wir euch dieses Jahr dazu einladen, mit uns gemeinsam die unterschiedlichen feministischen Strömungen und Positionen kennenzulernen und darüber ins Gespräch zu kommen.

Feministisch streiten

Buchvorstellung von Koschka Linkerhand und Sabrina Zachanassian

13.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

Feministisch streiten versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen leidenschaftlicher Identitätspolitik und einer vernünftigen Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung bewegt. Ein materialistischer, politisch handlungsfähiger Feminismus darf nicht einen der beiden Pole aus den Augen verlieren, sondern muss sich, im Bewusstsein der Widersprüche, zwischen ihnen bewegen. Er muss dazu ermutigen, für die eigenen politischen Interessen auf die Straße zu gehen, aber auch das globale kapitalistische Patriarchat theoretisch zu durchdringen, in dem weibliche Subjektivität unter sehr verschiedenen Vorzeichen auftritt. Lesben, Heteras, Cis- und Transfrauen, Women of Color und weiße Frauen, Mütter und Kinderlose, junge, alte, dicke und dünne Frauen, Arbeiterinnen und Akademikerinnen: Diese Perspektiven sollen nicht einfach nebeneinandergestellt, sondern mit feministischer Gesellschaftstheorie vermittelt werden. Wie kann ein kritischer und gleichzeitig positiver, emanzipatorischer Bezug auf Weiblichkeit aussehen? Wie lässt sich vor dem Hintergrund des antifeministischen Backlash ein politisches Subjekt Frau reformulieren, das die Differenzen unter Frauen nicht verleugnet und über einen möglichst großen politischen Handlungsspielraum verfügt?

FLUT. Magazin für gegenwärtige Erotik – Releaseparty

15.11.2019

Revolution im Iran & Frauen

Vortrag von Fathiyeh Naghibzadeh

16.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

„Freiheit ist nicht östlich und nicht westlich, sondern universell!“ – So lautete der Schlachtruf unter dem sich am 8. März 1979 spontan zehntausende Frauen und Mädchen auf den Straßen Teherans versammelten, um gegen das allgemeine Verschleierungsgebot zu demonstrieren, welches die neuen islamistischen Machthaber kurz zuvor beschlossen hatten. Die Veranstaltung soll das Wesen der islamistischen Geschlechterapartheid und den Widerstand dagegen beleuchten und über die aktuelle Situation von Frauen unter dem iranischen Regime informieren.

Sexarbeit aus feministischer Perspektive

Offener Vortrag von Snezhinka

18.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

Die Uhr, die nicht tickt

Buchvorstellung von Sarah Diehl

19.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos. Doch „die biologische Uhr“, der „angeborene Mutterinstinkt“ und die vermeintliche „Sicherheit der Kleinfamilie“ sind so unhinterfragt, dass Frauen ohne Kinderwunsch ihrer Entscheidung selbst misstrauen. Der Vortrag beleuchtet, wie das schlechte Image der kinderlosen Frau sowie frauengesundheitliche Themen, wie der Schwangerschaftsabbruch, im gesellschaftlichen Diskurs genutzt werden, um an alten Familienkonzepten und Geschlechterhierarchien festhalten zu können. Das wiederum kann als Druckmittel zur unbezahlten care-Arbeit gegen Frauen interpretiert werden.

Biografie: Sarah Diehl, geboren 1978, studierte Museologie, Afrikawissenschaften und Gender Studies. Sie arbeitet zum Thema „Reproduktive Rechte im internationalen Kontext“, hat hierzu zwei Anthologien veröffentlicht und einen preisgekrönten Dokumentarfilm gedreht: Abortion Democracy: Poland/South Africa. 2012 erschien ihr erster Roman Eskimo Limon 9. Ihr neuer Roman Mobile erscheint 2020. 2014 gründete sie Ciocia Basia, eine Organisation, die es Frauen in Polen ermöglicht legale Schwangerschaftsabbrüche in Berlin zu bekommen. Sie lebt als Schriftstellerin, Aktivistin und Filmemacherin in Berlin.

Geschlechterrollen & Sexismus und psychischen Erkrankungen

Lesung & Vortrag von Paula Kittelmann

23.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

Paula Charlotte Kittelmann ist M.Sc. Psychologin in Leipzig. Sie ist Autorin und schreibt außerdem als Redakteurin über intersektionalen Feminismus mit Fokus auf Körperakzeptanz und psychischen Erkrankungen/mentaler Gesundheit.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe gesellschaft*macht*geschlecht hält sie einen Vortrag über den Zusammenhang von Geschlechterrollen & Sexismus und psychischen Erkrankungen mit Fokus auf Essstörungen und liest aus ihren Texten. Die Veranstaltung zielt darauf ab, sowohl die Sicht einer Psychologin und die der Betroffenen zu vereinen und aus feministischer Perspektive einzuordnen.

Weiblich, ledig, glücklich – sucht nicht

Feministischer Blick auf das Single-Sein – Buchvorstellung von Gunda Windmüller

26.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

In ihrem aktuellen Buch „Weiblich, ledig, glücklich – sucht nicht“ wirft die Autorin Gunda Windmüller einen feministischen Blick auf das Single-sein. Die Autorin plädiert leidenschaftlich dafür, unser Bild von der bemitleidenswerten Singlefrau zu überdenken. Denn das Leben allein kann verdammt gut sein. Leider nimmt das den meisten Frauen ohne feste Beziehung nach wie vor kaum einer ab. „Was macht die Liebe? Hast du schon mal Online-Dating probiert?“ Das ist gut gemeint, es schwingt aber immer mit: Was stimmt nicht mit dir? Die wichtigere Frage lautet jedoch: Was stimmt nicht mit einer Gesellschaft, in der allen Scheidungsstatistiken zum Trotz die dauerhafte Paarbeziehung nach wie vor als Nonplusultra gilt?

Das melancholische Mädchen

Filmvorführung (Regie: Susanne Heinrich)

28.11.2019, 18:00 Uhr; Seminarraum 308, Carl-Zeiss-Straße 3

Auf der Suche nach einem Schlafplatz streift das melancholische Mädchen durch die Großstadt. Unterwegs begegnet sie jungen Müttern, die ihre Mutterschaft als religiöses Erweckungserlebnis feiern, findet Unterschlupf bei einem abstinenten Existentialisten, für den Sex „auch nur noch ein Markt“ ist, und wartet in einer Drag Bar „auf das Ende des Kapitalismus“. Ihr Versuch, ein Buch zu schreiben, scheitert am ersten Satz des zweiten Kapitels, und sie findet keinen Platz zwischen Kunstgalerien, YogaStudios und den Betten fremder Männer. Statt sich zu bemühen hineinzupassen, fängt das Mädchen an, ihre Depression als Politikum zu betrachten.

In 15 komischen Begegnungen erforscht Das melancholische Mädchen unsere postmoderne Gesellschaft zwischen Prekarisierung und Self Marketing, serieller Monogamie und Neo-Spiritualität, Ernüchterung und Glückszwang. Susanne Heinrichs Debütfilm verbindet Pop und Theorie, Feminismus und Humor – und ist voll von Zitaten, die man in Neonbuchstaben auf Werbetafeln leuchten sehen will.

Allgemeine Hinweise

Unsere Veranstaltungen sind alle kostenlos und für alle Geschlechter offen. Die Veranstaltungsräume sind barrierefrei.

Ausschlussklausel

Entsprechend § 6 Abs. 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.

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